Igelfakten
Igel haben bis zu 8000 hohle Stacheln. Jeder Stachel hat dabei einen eigenen kleinen Muskel.
Igel haben bis zu 8000 hohle Stacheln. Jeder Stachel hat dabei einen eigenen kleinen Muskel.
Igel erstellen sich eine Landkarte im Kopf
(z. B. mit Futterstellen & Durchschlupfen).
Igelbabys werden bereits mit rund 100
weißen & weichen Stacheln geboren.
Der Igel ist eines der ältesten Säugetiere
und hat bereits die Eiszeit überlebt.
Igel haben ein schlechtes Sehvermögen,
da sie nachtaktive Tiere sind. Dafür haben sie aber einen ausgezeichneten Geruchs- und Hörsinn.
Es gibt weltweit rund 24 verschiedene Igelarten. Igel können in Wäldern, Wüsten, Savannen, Parks und Gärten leben. Je nachdem wo sie leben, nisten sie unter kleinen Büschen, Felsen oder graben Höhlen im Boden.
Sein englischer Name „Hedgehog“ (Heckenschwein) ist bezeichnend
für seinen Lebensraum, denn Hecken bieten ihm sowohl Nestplatz als auch Versteckmöglichkeit.
Biologie
Das Stachelkleid der Igel unterscheidet sie von allen anderen einheimischen Tieren.
Igelbabys besitzen bereits bei der Geburt rund 100 weiße, weiche Stacheln. Ausgewachsene Tiere besitzen hingegen gut 6000 - 8000 Stacheln. Diese können Sie bei Gefahr aufrichten, dabei rollen sie sich mit Hilfe eines Ringmuskels ein.
Die Körperlänge bei erwachsenen Igeln beträgt zwischen 24 und 28 cm und das Gewicht liegt bei 800 - 1500 Gramm. Die Männchen sind hierbei generell schwerer als die Weibchen.
Das einzige sichere äußere Merkmal zur Unterscheidung von Männchen und Weibchen sind die Lage und Form der Geschlechtsorgane. Die Penisöffnung der Männchen sieht man als kleines knopfförmiges Gebilde etwa da, wo man den Nabel vermuten würde. Die Scheide der Weibchen dagegen erkennt man unmittelbar vor dem After.
Mit ihrem hervorragenden Geruchssinn finden Igel Nahrung und Artgenossen. Das Gehör ist ebenfalls ausgeprägt, es reicht weit in den Ultraschallbereich hinein. Das Sehvermögen ist dagegen nur mäßig.
Bei Gefahr fauchen, puffen oder tuckern Igel. Selten hört man ein helles Keckern oder ihre lauten Schmerzens- oder Angstschreie, die an das Kreischen einer Eisensäge erinnern.
Ein zusätzliches Sinnesorgan ist das Jacobsonsche Organ. Begegnet einem Igel ein ihm unbekannter Geruch oder Stoff, etwa frische Farbe, beriecht und bekaut er diesen, bis schaumiger Speichel entsteht. Nach der Prüfung des Materials spuckt er den Speichel unter großen Verrenkungen auf seinen Rücken.
Früher konnten Igel ein Alter von 7 bis 8 Jahren erreichen. Mittlerweile wird die durchschnittliche Lebenserwartung auf lediglich 3 bis 4 Jahre geschätzt.
Schon gewusst?
Die vorderen Krallen der Igel sind kurz und kräftig.
Die Krallen der Hinterpfoten sind hingegen lang und dünn
(vor allem die Kralle am 2. Zeh) - das hat einen Grund:
trotz ihrer kurzen Beine können die Igel somit ihr Fell- und Stachelkleid erreichen und sich kratzen und pflegen.
Wichtig ist, dass die Krallen nicht sichelförmig gekrümmt sind, denn das hindert sie beim Laufen/Klettern und der Nahrungssuche und kann schwerwiegende Verletzungen mit sich bringen.
(Foto: www.igelsprache.de)
Lebensraum & Nahrung
Ein guter Lebensraum für Igel ist reich gegliedert und bietet Nistgelegenheiten in z. B. Hecken und Gebüschen sowie ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Igel sind Insektenfresser und bevorzugen Käfer, Raupen, Heuschrecken, Ohrwürmer oder andere Insekten sowie Regenwürmer und Tausenfüßler. Schnecken hingegen machen nur etwa 10% Prozent der Igelnahrung aus.
Igel sind nachtaktive Einzelgänger. Der Aktionsraum von Igelmännchen beträgt oft mehr als 100 Hektar, wohingegen der Aktionsraum der Weibchen bei rund 30 Hektar liegt.
Während des Sommers bewohnen Igel mehrere oft wenig sorgfältig errichtete Nester, die aber kaum längere Zeit benützt werden.
Nester, in denen Igelmütter ihre Jungen aufziehen, sind hingegen haltbarer konstruiert. Auch Winterschlafnester müssen wärmeisoliert und wasserabweisend sein.
Zu den natürlichen Feinden des Igels gehören unter anderem Marder, Uhu, Fuchs, Ratte und Dachs. Der größte Feind des Igels ist jedoch der Mensch.
Wichtig zu wissen!
"Leider sind Schnecken und Regenwürmer Zwischenwirte von Haarwurm, Saugwurm, Bandwurm, Lungenwürmer und Rundwurm. Werden z.B. Schnecken von Igel gefressen, breiten sich die Würmer in deren Organismus aus und richten auf Dauer lebensgefährliche Schäden an allen inneren
Igel-Organen an."
(Quelle: www.igel-in-bayern.de)
→ Auf Grund des Rückgangs von natürlichen Nahrungstieren (z. B. Laufkäfer) durch die heutige Gartengestaltung, greift der Igel immer mehr auf Schnecken zurück.
Jahreszeiten
Frühjahr
Die Igel erwachen, meist im März/April, sobald die Außentemperaturen länger bei ca. 10 Grad liegen. Dabei erwachen die Männchen meist früher als die Weibchen. Der Aufwachvorgang, welcher mehrere Stunden dauert, kostet den Igel viel Energie. Schon während des Winterschlafs hat der Igel ca. 30 Prozent seines Körpergewichts verloren. Deshalb ist die sofortige Nahrungssuche nach dem Erwachen lebensnotwendig. Allerdings gibt es zu diesem Zeitpunkt noch nicht viele Insekten und Würmer, weshalb ein Zufüttern (z. B. Katzentrockenfutter) den Igel unterstützen kann.
Sommer
Zwischen Juli und August findet die Paarungszeit der Igel statt. Igel sind normalerweise Einzelgänger, doch zu diesem Anlass marschieren Igelmännchen sogar mehrere Kilometer weit, um eine geeignete Partnerin zu finden. Zu dieser Zeit lassen sich die meisten überfahrenen Igel auf den Straßen verzeichnen - vor allem männliche Igel.
Sommer/Herbst
Von Juni bis September kommen, nach einer Tragzeit von ungefähr 35 Tagen, mehrere Igelkinder (bis zu 9) pro Wurf zur Welt. Für die Aufzucht ist die Igelmutter alleine zuständig. Bereits direkt nach der Geburt haben die Igelkinder weiße, weiche Stacheln. Die Augen und Ohren sind noch geschlossen. Diese öffnen sich erst nach 2 Wochen. Nach 3 Wochen erkunden sie mit ihrer Mutter das erste Mal die Gegend. Nach 6 Wochen begeben sich die Igelkinder alleine auf Futtersuche. Die Igelmütter sind nach der Aufzucht sehr geschwächt und brauchen, genauso wie die Jungtiere, dringend Futter, weshalb ein Zufüttern, auf Grund er mangelhaften natürlichen Nahrung, sehr wichtig ist!
Herbst/Winter
Vor dem anstehenden Winterschlaf müssen sich die Igel ausreichend Winterspeck anfressen (Mindestgewicht: ca 800 Gramm). Vor allem die Jungigel und die, von der Aufzucht der Kleinen geschwächten, Igelweibchen. Das natürliche Nahrungsangebot nimmt jedoch stetig ab, weshalb auch hier ein Zufüttern lebensrettend sein kann. Ab Oktober bauen sich die Igel ein wetterfestes und isolierendes Winternest. Von November bis März findet der Winterschlaf statt – dabei werden die Körperfunktionen auf ein Minimum reduziert.
Der Teufelskreis
Man sieht also, dass Igel über das ganze Jahr hinweg dringend vollwertige Nahrung benötigen, um ausreichend Energie und Gesundheit zu besitzen. Sobald das Jahr beginnt und die Igel aus dem Winterschlaf erwachen, benötigen sie Futter, um ihre Fettreserven wieder aufzufüllen. Denn nicht viel später steht die Paarungszeit (mit weiten Märschen für die Männchen) an und darauffolgend die kräftezerrende Aufzucht der Kleinen, welche die Muttertiere oftmals komplett entkräftigt. Sind die Jungtiere selbstständig unterwegs, müssen sich diese und die Mutter bereits auf den anstehenden Winterschlaf vorbereiten. Ohne ein ausreichendes und gesundes Nahrungsangebot ist dies jedoch kaum möglich! Viele schaffen es nicht, sich das nötige Mindestgewicht anzufressen, da immer weniger natürliche Nahrung für sie zu finden ist!